Leben Retten Helfen.
AED-Patenschaft hilft bei der Verbesserung der Notfallversorgung in MV
Der Arbeiter-Samariter-Bund MV, der Eigenbetrieb Rettungsdienst des Landkreises Vorpommern-Greifswald und die Klinik für Anästhesiologie, Anästhesie, Intensiv-, Notfall- und Schmerzmedizin der Universitätsmedizin Greifswald rufen gemeinsam die AED-Patenschaft ins Leben.
Die Wahrscheinlichkeit, einen Herz-Kreislaufstillstand zu überleben, kann durch die frühzeitige Anwendung eines AED (automatisierter elektrischer Defibrillator) signifikant gesteigert werden. Um die Verfügbarkeit von AEDs in einer ländlichen Region wie dem Landkreis Vorpommern-Greifswald zu erhöhen, gibt es seit Jahren verschiedene Initiativen und Förderungen, die dazu geführt haben, dass Einzelpersonen, Organisationen, Betriebe und Vereine sich einen AED zugelegt haben.
Häufig jedoch besteht das Problem, dass die AEDs nur für einen kleinen Personenkreis und auch nur zu bestimmten Zeiten zugänglich sind. Weiterhin gibt es bei vielen AEDs Wartungsmängel und teilweise unvollständiges oder abgelaufenes Zubehör, was im Notfall schwerwiegende Folgen haben kann.
Mit der AED-Patenschaft wird den Ehrenamtlichen jetzt die Möglichkeit geboten, sich über die Betätigung als Land|Retter*in hinaus zu engagieren. Dabei pflegen und achten sie auf ihr potenzielles Arbeitsgerät und übernehmen Verantwortung für ihre Gemeinde.
Die AED-Betreiber*innen müssen sich weniger um die Wartung und Pflege des AED kümmern und können zudem damit werben, dass im Umkreis ihrer Betriebe oder Einrichtungen ein erhöhtes Maß an medizinscher Sicherheit vorherrscht.
Die AED-Patenschaft steigert die Sicherheit und Verfügbarkeit im direkten Umkreis um den AED durch Sicherstellung der Betriebsbereitschaft und indem wir fähige Anwender*innen und lebensrettende Technik zu den Patient*innen bringen.
Der ASB-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern strebt schon seit 2018 mittels der MV SCHOCKTApp an, die Sichtbarkeit und Verfügbarkeit von lebensrettenden AEDs zu erhöhen. Dazu hat sich der ASB zum Ziel gesetzt, möglichst alle in Mecklenburg - Vorpommern verfügbaren AEDs detailliert zu erfassen und über die MV SCHOCKT-App auffindbar und verfügbar zu machen.
Im Rahmen des Projektes Land|Rettung wurde unter anderem der Telenotarzt und die smartphonebasierte Ersthelferalarmierung zur Verbesserung der akutmedizinischen Versorgung im Landkreis Vorpommern-Greifswald etabliert. Mittels der smartphonebasierten Ersthelferalarmierung werden medizinisch geschulte Ersthelfer, sog. Land|Retter*innen, mit Hilfe ihrer Mobiltelefone zu einem Herz-Kreislaufstillstand alarmiert. Da immer die nächstgelegenen Land|Retter*innen alarmiert werden, erreichen diese den Notfallort oft schneller als der reguläre Rettungsdienst. So kann früher mit lebensrettenden Wiederbelebungsmaßnahmen begonnen und mehr Betroffene können gerettet werden.
Der Eigenbetrieb Rettungsdienst des Landkreises Vorpommern-Greifswald hat nach Projektabschluss die Fortführung der Land|Retter übernommen, ein eigener Verein befindet sich im Aufbau. Aktuell gibt es über 350 einsatzbereite Land|Retter*innen im Landkreis Vorpommern-Greifswald.
Das Projekt MV|LIFE|DRONE der Klinik für Anästhesiologie der Universitätsmedizin Greifswald untersucht die Möglichkeiten und Potenziale, die Drohnen (UAS) für die Verbesserung der medizinischen Versorgung in einer ländlichen Region wie dem Landkreis Vorpommern-Greifswald bieten. Es wurde bereits in Vorgängerprojekten gezeigt, dass der Transport von AEDs per Drohnen technisch möglich ist und auch ein relevanter Zeitvorteil im Vergleich zum bodengebundenen Transport generiert werden kann. Diesen Zeitvorteil gilt es nun in die Fläche zu bringen. Um ideale Drohnenstandorte zu finden, wird versucht, zusammen mit dem ASB-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern und dem Eigenbetrieb Rettungsdienst des Landkreises Vorpommern-Greifswald möglichst alle im Landkreis Vorpommern-Greifswald verfügbaren und öffentlich zugänglichen AEDs zu erfassen, einen Status Quo zu erstellen, eventuelle Versorgungslücken zu erkennen und diese mittels AED-Drohnen zu schließen. Die Drohnen könnten dadurch in Zukunft durch die Zubringung von AEDs oder anderer medizinischer Ausrüstung die präklinische Versorgungsqualität vor Eintreffen des Rettungsdienstes in dünn besiedelten Gebieten des Landkreises Vorpommern-Greifswald weiter verbessern.
Gemeinsames Ziel aller drei Initiativen ist es, die medizinische Versorgungsqualität der Bevölkerung im Landkreis Vorpommern - Greifswald so weit zu verbessern, dass auch im ländlichen Bereich die gleichen Chancen bestehen, einen plötzlichen Herztod ohne schwere Folgeschäden zu überleben.
Hier berichtete der NDR über die AED Patenschaft.
Die Teilnehmenden wurden gemäß der aktuellen Corona-Maßnahmen unter den geltenden 3G Auflagen (Geimpft, Genesen, Getestet) empfangen.